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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Technische Daten:

Hersteller Lockheed Martin
Typ Jagdbomber
Besatzung D-Modell 2
Besatzung C-Modell 1
Triebwerk (Art) 1 x Turbofan-Triebwerk
Hersteller Pratt & Whitney F100-GE-129
Schub 10.800 kg ohne Nachbrenner
alternativ General Electric F-110-GE
Schub 12.150 kg o. Nachbrenner
Leistung .
Höchstgeschwindigkeit > 2 Mach in 12.000 Meter
Dienstgipfelhöhe ca. 15.250 m
Einsatzradius ca. 1.250 Km bis 1.600 km
Reichweite 3.200 Km Überführung
Gewicht .
Leermasse ca. 8.430 Kg (F-100)
. 8.580 Kg (F-110)
max. Startmasse ca. 19.000 kg mit Außenlast
Abmessungen .
Spannweite 9,45 m - 10 m über Enden
Länge 15,03 m
Höhe ca. 5,09 m
Ausrüstung .
Schleudersitz MDD ACES II
Sonst. Aussenlasten Aussentanks u.a.
. .

Beschreibung:

In den zwei Jahrzehnten seit ihrem Erstflug hat sich die Fighting Falcon als das meistverkaufte Jagdflugzeug seiner Zeit etabliert.

Der Entwurf der F-16 wurde 1971 eingeleitet, um die Forderungen der US Air Force für einen neuen beweglichen Leichtjäger zu erreichen. Im Jahr 1972 erhielten im Rahmen dieses Programms die Firmen General Dynamics (gehört inzwischen zum Lockheed-Martin-Konzern) und Northrop den Auftrag zum Bau der einmotorigen Prototypen YF-16 bzw. zweimotorigen YF-17 Cobra. Am 15.Januar 1975 wurde die F-16 offiziell als Sieger des nun als ACF (Air Combat Fighter) umbenannten Projekts bekanntgegeben. Nach der Bestätigung der NATO-Mitgliedsländer Belgien, Dänemark, die Niederlande und Norwegen zur Beschaffung der F-16 wurde die Produktion eingeleitet. Am 21.Juli 1980 erhielt die F-16 offiziell den Namen "Fighting Falcon".

Die YF-17 Cobra wurde nicht eingemottet, sondern wurde später das Vorbild für den sehr erfolgreichen Marine-Jet F/A-18 Hornet.

Von Anfang an war die F-16 weder als technischer Durchbruch noch als mächtige Waffenplattform gedacht, sondern als kostengünstiges "Arbeitstier" für viele Einsatzgebiete. Dies unterscheidet die F-16 von ihren Vorgängern, die entweder nicht allwettertauglich (F-104) oder sehr teuer waren (F-14).

Die F-16 wurde zunächst in zwei Versionen produziert: A (= Kampfversion) und B (= 2-sitziger Trainer). Der erste Start einer F-16A fand im Dezember 1976 statt; im Januar 1979 wurde das erste Flugzeug an die Air Force übergeben. Später baute man auf Basis der Eagle ebenfalls eine Luft-Boden-Variante Strike Eagle.

Die Produktion der F-16 wurde in den 80er Jahren auf die Modelle F-16 C (1-sitzig) und F-16 D (2-sitzig) mit verbesserter Avionik und Triebwerk umgestellt.

Erstmals in einem amerikanischen Serien-Jet wurde später ein Fly-by-Wire-System eingebaut. Der Steuerknüppel befindet sich nicht mehr wie früher zwischen den Beinen, sondern ergonomisch günstig auf der rechten Konsole. Er ist nicht beweglich, sondern reagiert auf den Händedruck des Piloten. Hierbei werden die Steuerbefehle des Piloten nicht direkt über die Hydraulik an die Steuerflächen weitergegeben, sondern zunächst an einen Fluglagesteuerungs-Rechner (FLCS) geleitet, der sie z.B. auf Plausibilität prüft. Ohne Computer wäre die F-16 für den Piloten auf Grund seiner “instabilen Lage” (Tragflächen ohne Wölbung) nicht steuerbar. Die aerodynamische Instabilität ermöglicht dem Jet jedoch eine vorher nicht erreichbare Wendigkeit.

Der Pilot sitz quasi in einem "Liegesitz" - also in Schräglage von ca. 30 Grad. Dadurch ist es ihm besser möglich, den Druckauswirkungen bei scharfen Kurven zu widerstehen. In der F-16 kann der Pilot gefahrlos dem 9-fachen der üblichen Gravitation ausgesetzt werden, ohne dass er bewusstlos wird. In älteren Flugzeugen waren maximal 7 G möglich.

Auch die blasenförmige Cockpitkanzel ist damals wegweisend gewesen, weil es erstmals völlig ohne sichtstörende Stahlstreben auskam und so dem Piloten exzellente Rundum-Sicht bot - bei Badarf sogar nach hinten.

Ein fortschrittliches Radar wurde erst in späteren Versionen eingebaut. Das sog. “Head Up Display” (HUD) ist ein halbdurchlässiger Spiegel, den der Pilot bei Sicht nach vorne immer im Blick hat. Die wichtigsten Flug-, Ziel- und Waffeninformationen werden dort auf diese kleine Frontscheibe projiziert . Der Pilot braucht nicht regelmäßig auf die analogen Cockpitanzeigen zu schauen. Dies ist inzwischen Standard bei allen folgenden Kampfjets geworden.

Lizenzen

zum Bau der F-16 wurden an die Niederlande, Belgien, Israel, Südkorea und der Türkei vergeben. Die F-16 wurde unter anderem nach Abu Dhabi, Ägypten, Bahrain, Belgien, Dänemark, Griechenland, Indonesien, Norwegen, Niederlande, Pakistan, Portugal, Singapur, Südkorea, Taiwan, Thailand, Türkei und Venezuela exportiert.

Da sie in viele Länder exportiert oder dort in Lizenz gebaut wurde, hat die Maschine auch an vielen Konflikten dieser Welt teilgenommen. 1981 nahmen 4 israelische F-16 am Angriff auf den im Bau befindlichen irakischen Atomreaktor in der Nähe von Bagdad teil. Als Israel in den Libanon einmarschierte, griffen die israelischen F-16 syrische MiG´s an - meistens erfolgreich. Im 1. Golfkrieg 1991 flogen die F-16 der US Air Force Angriffe auf irakische Bodentruppen und feste Ziele und hielten den Luftraum frei. Auch in allen folgenden Konflikten der 90er Jahre und Neuzeit - z.B. auf dem Balkan und über Afghanistan und dem Irak - setzte die US Air Force F-16 als Jäger und zum Angriff auf jede Art von Bodenzielen ein.

Insgesamt wurden über 4000 aller Versionen der F-16 produziert. Außerdem werden zahlreiche Maschinen modernisiert. Neben Luft-Luft-Raketen kann das Flugzeug inzwischen auch Luft-Boden-Raketen einsetzen. Die U.S. Air Force hat ihre F-16 zunehmend mit LANTIRN und Anti-Radar-Raketen zur Bekämpfung radargesteuerter Luftabwehr-Batterien ausgerüstet.

Grundsätzlich kann jedes Flugzeug mit unterschiedlichen Waffen bestückt werden.

Bewaffnung .
Kanonenbewaffnung M61A1, 20 mm (Mehrrohr möglich)
Luft-Luft AIM-120 AMRAAM, AIM-7 Sparrow, AIM-9 Sidewinder, Python III/IV
Luft-Boden AGM-65 Maverick AGM, AGM-88 HARM ARM, Bomben GBU-10/12, Mk82/84, CBU-87/89/97, Raketenbehälter LAU-3

Versionen:

F-16 A / B Erste Produktionsversion
F-16 C / D Gegenwärtige Einsatzversion der Air Force, mit verbesserter Avionik und stärkerem Triebwerk
F-16 CJ aufgerüstet für “Wild Weasel-Einsätze”
F-16 ADF verbesserte F-16A/B für die Nationalgarde
RF-16 C / F-16 R Experimentelle Aufklärer-Version mit ATARS-Paket
FS-X Lizenzbau in Japan von Mitsubishi - modifizierte Version
F-16 XL von der NASA zur aeronautischen Forschung genutzte Version mit Delta-Flügeln
F-16 I Israelische Version mit verbesserter Avionik