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TurbinentriebwerkeStrahltriebwerkeFlugmotore

Antriebsarten für Flugzeuge und Hubschrauber

Beschreibung:

Anfang der 70er Jahre wurde per Ausschreibung ein Antrieb für das neue Front-Jagdflugzeug MiG-29 gesucht. Neben dem OKB “Turmanski", das sich mit dem Projekt R67-300 beteiligte, nahm auch das OKB „Klimow" unter Leitung von S. P. Isotow an dieser Ausschreibung teil. Obwohl dieses OKB vorrangig Hubschrauber- und Hilfstriebwerke konstruierte, bekam es mit dem Projekt RD-33 den Zuschlag.

Am 20.04.1978 startete das Testflugzeug, die „903", zum ersten Mal mit den zukünftigen Einsatztriebwerken. Am 15.06.1978, beim 9. Flug ging die „903" wegen eines Triebwerksdefektes verloren. Die Ursache war die Zerstörung des Verdichters eines Triebwerkes.

Im Jahre 1979 wurde die Erprobung des 2. Bauloses, nun in Verantwortung des Konstruktionsbüros T.M.K.B. “Sojus" Moskau wieder aufgenommen. Der Erstflug mit den überarbeiteten Triebwerken fand am 05.04.1979 mit der MiG-29 “908" statt. Am 31.10.1980 stürzte auch dieses Flugzeug wegen Zerstörung des Brennkammergehäuses eines der Triebwerke ab.

In Jahre 1980 begann die Produktion der 1. Serie im Motorenwerk „Roter Oktober" in Moskau. Ab dem 3. Quartal 1987 verließen die ersten Triebwerke der 2. Serie die Produktionshallen in Moskau. Mit dieser Serie kam ein elektronischer Regelblock zum Einsatz und die Turbinenschaufeln werden nach dem Einkrisall- Verfahren hergestellt.

Der politische Wandel in der Welt stellte neue Anforderungen an die Militärtechnik. So wurde auch in der deutschen Luftwaffe, in deren Bestand die MiG-29 mittlerweile aufgenommen wurden, die Schubkraft zu Gunsten der Erhöhung der Lebensdauer reduziert.

Dieses ausgestellte Triebwerk

ist ein RD-33 der 2. Serie. Es wurde im 4. Quartal 1987 hergestellt. Das Ende der Nutzung war am 12.05.2004 in einer MiG-29 der Luftwaffe. Die Gesamtbetriebszeit betrug 1043 Stunden.

Technische Daten:

  • Baumuster: Turbofan in 2-Wellenbauart, mit Axialverdichter und regelbarem Nachbrenner
  • Konstrukteur: S. P. Isotow, OKB Klimow" Leningrad, OKB Sojus" Moskau
  • Hersteller: Moskauer Maschinenfabrik „W. W. Chemyshew"
  • Serienproduktion: ab 1980
  • Verdichter: 4 stufiger Fan, 2 stufiger verstellbarer Vorleitapparat, 9 stufiger Kompressor, Nebenstromverhältnis 0,5
  • Brennkammer: Ringbrennkammer mit 24 Einspritzdüsen
  • Turbine: je Welle 1 stufige Axialturbine, gekühlt, monokrisalliene Schaufeln mit Wärmeschutzbeschichtung bis 1650°K belastbar
  • Schubsystem: verstellbare Lavalschubdüse, Nachbrenner
  • Anlasser: mechanisch über APU „GTDÄ-117"
  • Regelsystem: hydro-mechanisch, mittels elektronischem Rechner optimiert
  • Länge: 4230 mm mit Schubrohr
  • Durchmesser: 1250 mm an der Nachbrennkammer
  • Gewicht: 1050 kg
  • Startschub: 81,37 kN/8300 kp mit maximalem Nachbrenner
  • Drehzahlen: Fan 10640, Kompressor 15640 U/min
  • Luftdurchsatz: 76,7 kg/sek.