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Flugzeuge imImperial War MuseumDuxford
- Das größte Flugzeugmuseum in Europa -
Die Republic P-47 Thunderbolt wurde im 2. Weltkrieg als Jagdflugzeug entworfen und als Jäger sowie später auch als Jagdbomber eingesetzt. Ihr Jungfernflug fand am 6. Mai 1941 statt. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden ca. 15.600 “Thunderbolts” produziert, die auf nahezu jedem Kriegsschauplatz eingesetzt wurden.
Markant ist die “eiförmige” Bugpartie, aus der im oberen Drittel die Propellernarbe ragt. Die Bauform als Mitteldecker wurde gewählt, um im Rumpf unter den durchgängigen Flügelholmen die Ansaugluft- und Abgas-Zuführungen für den Turbolader sowie die zurück zum Triebwerk führenden Ladeluft-Zuführungen unterbringen zu können.
Dank des Turboladers war die P-47 in Höhen über 8000 m sehr schnell, und trotz ihres hohen Gewichts war ihre Steigleistung der der Focke-Wulf Fw 190 in großer Höhe ebenbürtig.
Die Rollrate der P-47D war mit bis zu 90 Grad pro Sekunde mittelmäßig, die Querrudersteuerung blieb aber auch bei hohen Geschwindigkeiten erhalten, während die Messerschmitt Bf 109 im Hochgeschwindigkeitsbereich eine deutlich schlechtere Rollrate hatte, so daß die P-47 dort im Vorteil war.
Im steilen Sturzflug konnte die P-47 schnell beschleunigen, war dabei aber durch Mach-Zahl-Probleme in der Endgeschwindigkeit begrenzt. Auch nach der Einführung von Sturzflugklappen, die den aus diesem Problem entstehenden taktischen Nachteil milderte, waren die Fw 190 und die Messerschmitt Bf 109 in dieser Hinsicht aber immer noch überlegen.
Einige Piloten haben bei der P-47 im Sturzflug geschildert, dass das Flugzeug plötzlich sehr stark vibrierte und das Höhenruder wirkungslos wurde. Britische Tests ergaben, dass die P-47 bei einer vergleichsweise niedrigen Machzahl unsteuerbar wurde. Diese Tests führten dazu, dass die P-47 mit Sturzflugklappen ausgestattet wurde, die die Steuerbarkeit verbesserten und so die maximale Machzahl etwas heraufsetzten.
Zwar haben P-47-Piloten berichtet, im Sturzflug die Schallmauer durchbrochen zu haben, diese Berichte sind aber auf Anzeigefehler des Fahrtmessers im Hochgeschwindigkeitssturz zurückzuführen. Auch einige der von den Piloten beim Erreichen der maximalen Machzahl beobachteten Symptome ähneln denen beim Durchbrechen der Schallmauer.
Technische Daten:
Länge | 11 m |
Flügelspannweite | 12,42 m |
Höhe | 4,32 m |
Antrieb | 1 x Pratt & Whitney |
Typ | R-2800-59 Double Wasp |
Art | Doppelsternmotor |
Leistung | 2.535 PS |
Höchstgeschwindigkeit | 686 km/h in 9.150 m Höhe |
Reisegeschwindigkeit | ca. 670 Km/h |
Reichweite | 944 km |
Besatzung | 1 Mann |
Dienstgipfelhöhe | 12.800 m |
Leergewicht | 4.860 kg |
Fluggewicht | 7.950 kg |
Bewaffnung | sechs oder acht 12,7 mm MGs, |
. | zwei 45 kg-Bomben |
. | bis zu 1.175 kg Bomben |
. | oder 10 Raketen |
Geschichtliche Entwicklung und Einsätzgebiete:
Die P-47 war eine Weiterentwicklung eines von Alexander Procofieff De Seversky entwickelten konstruktiven Konzepts, das Republic (damals noch unter dem Namen Seversky Aircraft Corporation) mit verschiedenen Entwürfen schon vor dem 2. Weltkrieg verfolgt hatte. Ursprünglich hatte Republic unter dem Namen P-47 zwei Prototypen eines leichten Abfangjägers als Weiterentwicklung der P-43 gebaut. Erst nach der Ablehnung des Typs durch den US-Luftwaffe wurde die sehr viel größere und schwerere XP-47B konstruiert.
Vom Vorgängerflugzeug Republic P-43 unterschied sich die P-47 durch ihre Größe, Leistung und Masse, die aus der Verwendung des großen Pratt & Whitney R-2800 Doppelsternmotors mit einem Turbolader resultierten.
Die P-47B, von der 171 Exemplare gebaut wurden, war aufgrund der Einschränkungen ihrer Ausrüstung nicht kampfeinsatzfähig und diente nur als Schulflugzeug in den USA. Die Erfahrungen, die die Schulungseinheiten mit der anfangs unzuverlässigen P-47 machten, halfen Republic, die Kinderkrankheiten des Typs zu finden und zu beseitigen.
Die in 602 Exemplaren gebaute P-47C war der erste amerikanische Jäger, den die USAAF ab April 1943 auf dem europäischen Kriegsschauplatz in großen Zahlen einsetzte. Ihre Reichweite war allerdings nicht ausreichend, um den Bombern Begleitschutz bis ins deutsche Reichsgebiet zu geben, so dass die P-47 als Begleitjäger nur von beschränktem Nutzen war und schließlich von der North American P-51 abgelöst wurde.
Stattdessen wurde die P-47 von der Air Force, die vor allem taktische Einsätze flog, in zunehmender Zahl als Jagdbomber eingesetzt. Obwohl der Turbolader-Motor der P-47 in niedriger Höhe nur durchschnittliche Leistungen brachte, war die P-47 dank ihres luftgekühlten Sternmotor wenig beschußempfindlich und damit für die Jagdbomber-Rolle gut geeignet.
Auf dem pazifischen Kriegsschauplatz wurde die P-47 nur in vergleichsweise geringer Anzahl eingesetzt.
Varianten
- P-47B: Die erste Produktionsvariante, die wegen verschiedener Mängel nur für die Ausbildung eingesetzt wurde
- P-47C: Die erste kampffähige Variante
- P-47D: Großserienvariante mit
- P-47M: Abfangjäger, als Waffe gegen die deutschen Düsenjäger gedacht
- P-47N: Langstreckenjäger