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Beschreibung:

Die sehr schlanke Rakete “Rheinbote” war eine vierstufige Fernrakete mit einer Gesamtlänge von 11,40 Meter und einen Stargewicht von etwa 1,7 Tonnen. Sie wurde von der Firma Rheinmetall entwickelt und in Leba erprobt.

Die einzelnen Stufen wurden durch Pulverraketenmotoren angetrieben (Feststoffraketen). Die eigentliche Startstufe wurde aus der “Rheintochter” abgeleitet und besaß lediglich die Aufgabe, dass Projektil aus dem Startschlitten zu heben. Die beiden ersten Stufen fielen innerhalb von 10 km vom Abschußort ausgebrannt zu Boden. Dagegen blieben die dritte und vierte Stufe bis zum Ziel miteinander verbunden, um die Aufschlagmasse dieser sehr kleinen Rakete und Sprengladung zu erhöhen. Der Kopf mit der Sprengladung der 4. Stufe wog nämlich nur insgesamt 40 kg, wobei der Sprengstoff aus 20 kg Pulverladung bestand. Auf diese Weise ließ sich durch Kombination der beiden obersten Stufen das Gewicht auf 140 kg vergrößern.

Auch wenn diese Rakete mit 220 km Reichweite eine erfolgreiche erste Lösung einer Fernrakete darstellte, blieb sie strategisch jedoch ohne jeden Nutzen, denn die beförderte Sprengladung von 20 kg war viel zu gering. Außerdem hatte die Rakete keine Steuerung. Sie flog nach dem Abschuss in einer ballistischen Bahn von 70 km Höhe, war also sehr ungenau, was die Treffsicherheit betraf.

Gleichwohl wurde die Rakete Rheinbote im November 1944 im Kriegseinsatz verwendet. 220 Flugkörper wurden auf Antwerpen verschossen. Sie soll dabei eine für die damalige Zeit sensationelle Geschwindigkeit von Mach 5,5 erreicht haben.