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Beschreibung:
1942 wurde Firma Rheinmetall-Borsig mit der Entwicklung leistungsstärkerer Mehrstufenraketen beauftragt, die als Fla-Rakete die zur erfolgreichen Bekämpfung alliierter Bomber erforderliche Höhe erreichen konnte. Sie sollte die deutsche Flak unterstützen. Es existierten 2 verschiedene Versionen, die R1 und R3, von denen die feststoffgetriebene "R l" noch zum kriegsmäßigen Versuchseinsatz kam. Die Versuche wurden jedoch Ende 1944 wegen Materialmangel weitestgehend eingestellt. Andere Projekte hatten Vorrang.
Die 1. Stufe mit einer Länge von 2,30 m und einem Durchmesser von 0,51 m hatte einen 240 kg schweren Treibsatz mit einem Schub 73,5 kN und einer Brenndauer von 0,6 Sekunden. Es waren 7 Düsen angebracht, von denen zwei mit einer Berstscheibe ausgerüstet waren und nur durchströmt wurden, wenn der Druck zu groß wurde. An dieser Startstufe waren 4 Stabilisierungsflächen mit einer Spannweite von 2,66 m befestigt.
Die 2. Stufe, der eigentliche Flugkörper, wies bei einem Durchmesser von 0,54 m eine Länge von 2,86 m auf. Sie trug den Gefechtskopf von 25 bis 150 kg und einen Zünder, der entweder auf Annäherung reagierte oder vom Boden ausgelöst werden konnte. Der Raketenmotor verfügte über einen 220 kg schweren Diglykoltreibsatz, wobei der Schub jedoch schnell nachließ. Die Düsen traten dabei durch die Verkleidung ins Freie. Die Steuerung erfolgte durch 4 kreuzförmig angebrachte hölzerne Leitflossen an der Flugkörperspitze. Unterhalb der Mitte der 2. Stufe waren 4 ebenfalls kreuzförmig angebrachte Tragflächen mit einer Spannweite von 2,75 m befestigt. Insgesamt hate die Rakete eine Länge von 6,30 Meter.
Gesteuert wurde die Rakete über Funkimpulse vom Boden aus. Die Elektronik für die Flugkörperlenkung war im vorderen Flugkörperdrittel untergebracht. Als Antenne diente dabei die Aluminiumverkleidung der Tragflächen. Von dieser Variante, die eine Brennschlussgeschwindigkeit von 360 m/s erreichte, wurden bis November 1944 etwa 50 Starts von einer umgebauten 8,8-cm-Flak-Lafette aus durchgeführt.