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Flugzeuge imU.S. Air Force MuseumDayton / Ohio

- Das größte Flugzeugmuseum der Welt -

Die Fairchild C-123 Provider war ein US-amerikanisches Transportflugzeug, das als Nachfolger der Fairchild C-119 Flying Boxcar gilt. Der Prototyp XC-123 machte 1949 seinen ersten Flug. Auf Grund eines Vertrages wurden etwa 300 C-123B von Fairchild gebaut.

Zwischen 1966 und 1969 wurden 184 C-123B in C-123K umgewandelt und zusätzlich mit zwei J85-Strahltriebwerken ausgestattet. Durch diese ergänzenden Triebwerke konnte die Nutzlast um ein Drittel erhöht, die Startstrecke verkürzt und die Steigrate verbessert werden. Die Geschwindigkeit konnte auf 500 km/h gesteigert werden. Außerdem wurde für den Fall eines Triebwerkausfalls mehr Sicherheit geschaffen.

1955 begann man mit der C-123 Provider bei der “309th Troop Carrier Group” (Assault) der USAF praktische Landungen mit US-Truppen unter Gefechtsbedingungen durchzuführen. Andere an die USAF gelieferte C-123B und C-123J waren in den spätern 1950er bis in die 1970er Jahre hinein an Arktis-Expeditionen beteiligt.

Hauptsächlich verrichtete die C-123 ihren Dienst jedoch während des Krieges in Südostasien. Ab Januar 1962 gehörte neben dem Lufttransport das Versprühen von Entlaubungsmitteln im Rahmen der “Operation Ranch Hand” zur Hauptaufgabe der C-123 in Vietnam. Insgesamt wurden ca. 6.000 Einsätze von 1962 bis 1971 mit Fairchild C-123 geflogen. “Agent Orange” war die militärische Bezeichnung eines Entlaubungsmittels, das die USA im Vietnamkrieg großflächig zur Entlaubung von Wäldern und zum Zerstören von Nutzpflanzen einsetzten, um dem Vietkong zu schaden und deren Nachschubwege über den Ho-Chi-Minh-Pfad zu Unterbinden. Auch Insektizide zur Bekämpfung der Malaria-übertragenden Moskitos wurden großflächig versprüht. Im Prinzip wurde das halbe Land verseucht. Auch viele US-Bedienstete, die daran beteiligt waren, erkrankten später schwer.

Im gleichen Zeitraum wurde ein Geschwader von C-123B an das südvietnamesische Militär übertragen, um deren Mobilität zu stärken. Im Herbst 1964 gab es vier Staffeln der USAF mit C-123B in Vietnam, die an Luftbrücken und Luftlande-Missionen beteiligt waren. Mit diesen Maschinen flog man ständig Truppen und Material auf isolierte und weit verstreute Basen mit kleinen schmutzigen Landebahnen. Die CIA betrieben auch ca. 35 C-123 in Laos. Als der Krieg in Südostasien beendet war, überließ die USA der südvietnamesischen Luftwaffe und der Royal Thai Air Force viele Maschinen. Die verbleibenden C-123 wurden bis Mitte der 1980er Jahre der Air Force Reserve übertragen. Andere Fairchild C-123 Provider enthielten die US-Küstenwache, die Philippinen, Südkorea und Venezuela.

Die C-123 K auf dem Display war während des Krieges in Südostasien ebenfalls an vielen Sprühaktionen beteiligt und erhielt dabei fast 600 Treffer im Kampf. Wegen der vielen Reparaturen der Löcher sah die Maschine wie ein Flickenteppich aus und bekam daher den Beinamen “Patches”. Bei ihren Einsätzen kamen auch 7 Crew-Mitglieder ums Leben. 1972 kam die Fairchild C-123K Provider in die USA zurück und diente in der Air Force Reserve, bis sie 1980 an das Museum übergeben wurde.

Technische Daten:

  • Besatzung: 4
  • Länge: 23.25 m Spannweite: 33.53 m
  • Höhe: 10,39 m
  • Flügelfläche: 113.7 m ²
  • Leergewicht: 16.042 kg
  • Max. Startgewicht: 27.215 kg
  • Triebwerke:
  • Höchstgeschwindigkeit: 367 km/h in 3.050 m
  • Reisegeschwindigkeit: 278 km/h
  • Überziehgeschwindigkeit: 152 km/h
  • Reichweite: 1.666 km mit max. Nutzlast
  • Überführungsreichweite: 5.280 km
  • Dienstgipfelhöhe: 6.430 m
  • Steigrate: 6,2 m/s