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Flugzeuge imU.S. Air Force MuseumDayton / Ohio
- Das größte Flugzeugmuseum der Welt -
Um feindliche Kräfte zu beobachten und Artilleriefeuer zu steuern benötigt die US-Armee ein Fluggerät, das sehr langsam fliegen konnte, um diesen Aufgaben zu genügen. Ein Autogiro schien eine perfekte Lösung zu sein, so dass das US-Militär 1932 etliche Tragschrauber diese Typs bestellten. Ausgelegt war der Gyrocopter für 2 Personen, die site-by-site saßen. Angetrieben wurde die unbewaffnete Maschine von einem Sternmotor Kinner C-5 mit 210 PS. Die seitlichen Tragflächen dienten der Auftriebshilfe.
Technische Daten:
- Besatzung: 1 Pilot + 1 Passagier
- Länge: 5,94 m
- Spannweite: 7,92 m
- Rotordurchmesser: 12,50 m
- Rotorfläche: 122,7 m 2
- Leergewicht: 748 kg
- Gesamtgewicht: 1.090 kg
- Triebwerk: 1 × Kinner C-5 , 210 PS
- Performance Performance
- Höchstgeschwindigkeit: 70 km / h
- Reichweite: 160 km
- Flughöhe: 3.000 m
Beschreibung des Prinzips:
Ein Tragschrauber, auch Autogiro oder Gyrocopter genannt, ist ein Drehflügelflugzeug wie der Hubschrauber. Jedoch wird hier der Rotor nicht durch ein Triebwerk, sondern durch den Fahrtwind in Drehung versetzt. Dies geschieht durch entsprechende Anstellung der Rotorblätter (Autorotation). Der Auftrieb wird wie beim Hubschrauber durch die Relativbewegung des Rotorblattes gegenüber der umgebenden Luft erzeugt. Der Vortrieb erfolgt, wie beim Starrflügelflugzeug, meist durch ein Propellertriebwerk oder auch durch Schleppen.
Da der Rotor nur durch den Luftstrom angetrieben wird, ist er mechanisch gering belastet und es ist kein kompliziertes Getriebe notwendig. Der Antriebsausfall ist ebenfalls unkritisch. Tragschrauber haben keine Mindestgeschwindigkeit und können somit nicht in einen überzogenen Flugzustand geraten. Dies war auch die Motivation des Erfinders Juan De La Cierva.
Der Antrieb erfolgt meist durch Kolbentriebwerke und Propeller. Der Rotor wird an einem Mast befestigt. Ein Schlaggelenk, das eine Winkeländerung des Rotorblattes zulässt, wenn es gegen den Wind läuft, ist zentrales Merkmal eines Autogiro. Eine Taumelscheibe wird nicht zwingend benötigt, zur Steuerung kann der komplette Rotor geschwenkt werden. Zusätzlich wird ein herkömmliches Seitenruder zur Steuerung benötigt. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit wird meist ein festes Fahrwerk verwendet. Eine geschlossene Kabine ist eher selten. Einige Modelle setzen zusätzliche Tragflächen ein.
Tragschrauber benötigen nur eine sehr kurze Startrollstrecke, von wenigen Metern bis etwa 100 m, und gehören damit zur Gruppe der STOL-Flugzeuge. Die Landerollstrecke liegt zwischen 0 und einigen 10 m. Zur weiteren Verkürzung der Startstrecke kann der Rotor vor dem Start durch den Motor auf die Startdrehzahl beschleunigt werden.
Tragschrauber sind interessant für Anwendungen, bei denen geringe Geschwindigkeiten erwünscht, aber Senkrechtstart und -Landung nicht notwendig sind. Vorteile sind weiterhin die Überzugfestigkeit, die geringen Bau- und Betriebskosten, das geringe Gewicht und der geringe Platzbedarf.
Wer war Juan de la Cierva Codorniu ?
Er wurde am 21. September 1895 in Spanien geboren. Als Fünfzehnjähriger baute er zusammen mit zwei Freunden ein Segelflugzeug nach seinem eigenen Entwurf und führte erste Versuche durch. 1918 konstruierte er das erste 3-motorige Flugzeug Spaniens.
Auch begann er mit der Entwicklung des sogenannten Autogiro, der die Eigenschaften des konventionellen Flugzeuges mit denen des Hubschraubers vereinte. Der Autogiro kann als Vorläufer des Hubschraubers bezeichnet werden. Sein erster von Erfolg gekrönter Flug mit einem Autogiro fand 1923 in Getafe, Spanien, statt. 1925 ging er nach England, um dort seine Arbeit fortzusetzen. Cierva-Autogiros kamen vor dem 2. Weltkrieg in Frankreich, Deutschland, Japan und den USA zum Einsatz, bevor sie schließlich von den Hubschraubern verdrängt wurden.
1928 schaffte es Cierva mit seinem Autogiro C-30, den englischen Kanal zu überqueren. Er war damit der erste Pilot, dem dies mit einem Drehflügler gelang. Er starb am 19. Dezember 1936 in London.
Gebrauch im 2. Weltkrieg:
Im Zweiten Weltkrieg führten einige deutsche U-Boote den unmotorisierten Schlepp-Tragschrauber Focke-Achgelis Fa 330 „Bachstelze“ mit. Er war mit einer Person bemannt, die als Ausguck diente und wurde an einer Leine hinter dem aufgetaucht fahrenden U-Boot geschleppt.
In Großbritannien erfolgte während des Zweiten Weltkrieges die gesamte Kalibrierung der Radarüberwachung mit Hilfe von Tragschraubern. Hierzu wurden Tragschrauber des britischen Musters Cierva C-30 „autogiro“ (siehe oben)in einer Flugstaffel eingesetzt.
Somit spielten insgesamt Tragschrauber keine wesentliche Rolle, am Ende wandten sich die Militärs dem Hubschrauber zu. Dieser versprach neue taktische Möglichkeiten und ein breiteres Einsatzspektrum.
Tragschrauber heute:
Tragschrauber, wie zum Beispiel der MTOsport der AutoGyro GmbH, werden heute fast nur noch zu Hobbyzwecken geflogen, wo sie wegen des niedrigen Anschaffungspreises und der geringen Betriebsmittelkosten beliebt sind.
Seit Mai 2004 sind in Deutschland Tragschrauber als Ultraleicht-Flugzeuge zugelassen und dürfen, nach dem Ablegen der Zusatzprüfung, auch mit Ultraleichtflug-Lizenz geflogen werden.
Für den Erwerb der Sportpiloten-Lizenz "Tragschrauber" ist es möglich, die Ausbildung ausschließlich auf Tragschraubern zu absolvieren, ohne eine Flächenflugzeugausbildung zu machen.