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Flugzeuge vomTechnikmuseumSinsheim und Speyer

Technische Daten:

Flugzeugname Tu-134 A
Spannweite 29,01 m
Rumpflänge 37,70 m
Höhe 9,14 m
Kabinenlänge 15,95 m
Max. Kabinenbreite 2.71 m
Max. Kabinenhöhe 1,96 m
Flügelfläche 127.30 m²
Flügelpfeilung (1/4-Profilsehne) 35°
Flächenbelastung 385 kg/m²
Max. Tankkapazität 16.600 Liter
Max. Startgewicht 46.990 kg
Max. Landegewicht 43.000 kg
Einsatz-Leergewicht 28,500 kg
Max. Nutzlast 8,200 kg
Höchstgeschwindigkeit 900 km/h
Max. Reisegeschwindigkeit 850km/h (10000m)
wirtschaftl. Geschwindigkeit 750km/h (11000m)
Startrollstrecke 2.400 m
Landerollstrecke 2.000 m
Max. Flughöhe 11.900 m
Max. Reichweite ca. 3.850 km
Max. Passagiere 76
Frachtvolumen (Unterflur) 14m³
Besatzung 3
Triebwerke Soloview D-30-II
Triebwerksanzahl 2
Schubkraft 6.804 kp

technische Kurzbeschreibung:

Tragfläche:

2 Holme, Außenflügel abnehmbar, 1.5° negative V-Stellung, doppelt geschlitzte Landeklappen

Leitwerk:

T-Leitwerk

Fahrwerk:

doppelt bereiftes Bugfahrwerk (660x220), nach hinten einziehend; 2 Hauptfahrwerke mit je 4 Rädern (930x305), fahren nach hinten in Flügelpylone ein.

Das Tupolewbüro freute sich wahrscheinlich über den Erfolg der Tu-104 und Tu-124, die in Betrieb bei Aeroflot waren. Leider erfolgten jedoch keine Exportbestellungen. Eine Version der Tu-124 mit verbessertem Passagierraum sollte dies ändern.

Das neue Flugzeug wurde anfangs Tu-124A genannt und behielt die Flügel, den Rumpf und das Fahrwerk der alten Version bei. Zwei Abweichungen waren aber festzustellen. Die Triebwerke wurden nicht an den Flügeln, sondern am hinteren Rumpf montiert, und das Normalleitwerk wurde durch ein T-Leitwerk ersetzt.

Als Vorteil der Anbringung wurden ein aerodynamisch sauberer Flügel, eine einfachere Konstruktion durch die unkomplizierte Krafteinleitung, die Verringerung von Vibrationen und die leichtere Beherrschbarkeit des Flugzeuges bei Ausfall eines Triebwerkes angesehen. Durch die Anbringung der Triebwerke verlagert sich jedoch der Schwerpunkt, was zu einer Verschiebung der Tragflächen nach hinten führt.

Die erste Version der Tu-134 hatte noch den gläsernen „Bomberbug“, hinter dem der Navigator saß - ein Tribut an die schlechte navigatorische Infrastruktur in weiten Teilen Russlands der damalen Zeit.

Die Tu-134 ist das erst mit Hecktriebwerken ausgerüstete zivile Passagierflugzeug der Sowjetunion und mit der späteren BAC One-Eleven und der McDonnell Douglas DC-9 der westlichen Welt vergleichbar. Aeroflot stellte sie 1966 auf internationalen Flugstrecken in Dienst, der reguläre Flugbetrieb bagann aber erst im September 1967 auf der Linie Moskau-Stockholm.

Gegenüber der Tu-124 hat die Tu-134 eine größere Tragfläche und bessere Leistungen, die Sitzkapazität stieg auf maximal 72, die Besatzung besteht aus drei Mann. Die Tu-134 hat mit wenig Nutzlast eine Höchstreichweite von 3.500km. Ein Spezialfahrwerk für Flugplätze mit weniger festem Belag ermöglichen Start und Landung auch auf kleineren Flugplätzen und falls notwendig, sogar auf Graspisten.

Wie bei den meisten modernen Verkehrsflugzeugen ist auch von der Tu-134 eine vergrößerte Version lieferbar. Diese wird als Tu-134A bezeichnet. Der Rumpf wurde um 2.10m verkängert und kann in der dadurch vergrößerten Kabine bis zu 80 Passagiere aufnehmen. Auch die elektronische Ausrüstung wurde verfeinert, ein Hilfstriebwerk eingebaut und die Haupttriebwerke mit Schubumkehr ausgestattet. Im übrigen entspricht sie jedoch der Standardausführung Tu-134.

Aeroflot stellte die Tu-134A im Herbst 1970 in Dienst. Im militärischen Bereich wurde die Tu-134 vorrangig als VIP-Transporter verwendet. Zwischen 650 und 700 Maschinen wurden gebaut. Die Tu-134 versah viele Jahre lang in den Fluggesellschaften der Sowjetunion und der osteuropäischen Länder ihren Dienst. Heute gibt es sie vereinzelt noch in den GUS-Staaten. Westeuropa darf die Tu-134 wegen zu großer Lärmentwicklung nicht mehr anfliegen.