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Flugzeuge imRoyal Air Force MuseumLondon
- Das Museum der Royal Air Force im Bezirk Hendon -
Die Supermarine Seagull war ein von Reginald J. Mitchell konstruiertes und von der Firma Supermarine (später aufgekauft von Vickers) hergestelltes Doppeldecker-Flugboot zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Sie zählte zu den am meisten gebauten britischen Seeflugzeugen. Die äußerst vielseitig einsetzbare Maschine war außerdem eines der wenigen Amphibienflugzeuge des Zweiten Weltkrieges.
Als Seenot-Rettungsflugzeug fand diese Supermarine "Seagull V", besser bekannt unter der Royal Air Force Bezeichnung "Walrus" primär Verwendung. Die Walrus wurde in zwei Versionen serienmäßig produziert, der Mark I aus Metall und der Mark II aus Holz.
Der Motor konnte während des Fluges gewartet werden. Er hatte eine zwei- oder dreiflügelige Druckschraube und nahm im Vorderteil den Schmierstoffbehälter sowie den Ölkühler auf. Die beweglichen MGs befanden sich in je einem Drehkranz im Rumpfbug und auf dem Rumpfrücken. Bei Aufklärungsflügen zählten zur Ausstattung eine Kamera, ein Funkgerät, Doppelsteuerung, Landefackeln und eine Ausrüstung zur Hilfe für Menschen in Seenot.
Technische Daten:
Baujahr | 1935-1945 | Besatzung | 3-4 Mann |
Hersteller | Supermarine Aviation Works | Reisegeschwindigkeit | 152 km/h |
Spannweite | 13,96 m | Höchstgeschwindigkeit | 216 km/h |
Länge | 11,46 m | Dienstgipfelhöhe | 5.640 m |
Höhe | 4,87 m | Reichweite | 960 km |
Flügelfläche | 56,67 m² | Triebwerk | 1 x 775 PS Bristol Pegasus VI |
Nutzlast | 1.040 kg | Art | Sternmotor |
Leergewicht | 2.220 kg | Bewaffnung | 3x 7,7 mm Vickers-MG |
Startgewicht | 3.250 kg | . | 272 kg Bomben |
Technische Kurzbeschreibung:
Rumpf:
einstufiger, gekielter Bootsrumpf - Längsholme und Querspanten aus Aluminiumlegierung - Beplankung aus Glattblechplatten (Walrus I) -Tragwerk:
einstieliger, verspannter Doppeldecker mit gleicher Spannweite und Tiefe beider Tragflächen - bei Einsätzen auf Schiffen nach hinten zu falten - beide Flügel zweiteilig und zweiholmig aus Stahlholme - Rippen aus Sperrholz - Flügelnase sperrholzbeplankt - alles andere stoffbespannt - Querruder oben und unten - Oberflügel nahm in zwei innenliegenden Behältern Kraftstoffvorrat auf - Stützschwimmer -Leitwerk:
Seitenflosse ein Stück mit dem Rumpf; Metallgerüst mit Blechbeplankung; alle Ruder ausgeglichen und aus Holz mit Stoffbespannung -Fahrwerk:
Haupträder in die Unterflügel einziehbar - Heckrad verkleidet - Radbremsen -Entstehungsgeschichte und Verwendung:
Der im Jahr 1932 geschaffene Mehrzweckdoppeldecker „Seagull V' war eine private Entwicklung der Firma Supermarine. Die katapultfähige Maschine nahm am 21. Juni 1933 die Flugerprobung auf. Für Australiens Luftstreitkräfte baute man 26 dieser Amphibienflugzeuge. Die Marine Großbritanniens interessierte sich für die „Seagull V", da sie sich sowohl als Bordflugzeug von Kreuzern, Schlachtschiffen und Flugzeugträgern aus zur Nahaufklärung, Artilleriebeobachtung, U-Boot-Abwehr und für Verbindungsflüge als auch von Land her (z. B. zur Seenotrettung) verwenden ließ.
Als die Marine das Flugboot 1935 übernahm, erhielt es die Bezeichnung „Walrus I". Insgesamt wurden von Supermarine 281 und von Firma “Saro” 270 Maschinen dieses Typs gebaut. Sie hatten einen Ganzmetallrumpf und Stützschwimmer aus Metall. Als Antrieb diente ein Bristol „Pegasus II L 2” mit 440 kW oder „Pegasus M 2" mit 465 kW. Die teilweise mit Bordradar versehenen Maschinen sind nicht nur von den britischen Seefliegern, sondern auch von den Luftstreitkräften geflogen worden.
Irland und Neuseeland erhielten je eine „Walrus II”. In den Jahren 1940/41 übernahm die Firma Saunders Roe (Saro) die Produktion. Bis 1944 verließen weitere 183 dieser plump und altmodisch aussehenden Doppeldecker. Verwendet wurden diese als „Walrus II" bezeichneten Maschinen vor allem für Seenotaufgaben. Rumpf und Stützschwimmer bestanden hier aus Holz, als Antrieb fand ein „Pegasus VI” mit 775 Ps Verwendung.
Nach dem Krieg wurden zahlreiche „Walrus" an Argentinien, Australien und die Türkei verkauft. Nach dem Prinzip der „Walrus" schuf die Firma 1938 das Amphibienflugzeug „Sea Otter", das jedoch nicht die Bedeutung des Vorgängermusters erlangte.