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Der Biber ist ein Brückenlegepanzer und gehört zur Gruppe der Kampfunterstützungsfahrzeuge. Er basiert auf dem Fahrgestell des Leopard 1.

Mit Einführung des Leopard 1 und der Forderung, das Fahrgestell als Basis zu benutzen, entwickelte die Firma MaK (seit 1992 Rheinmetall Landsysteme) einen Nachfolger für den amerikanischen Brückenleger M48 A2 Armored Vehicle Launched Bridge (AVLB).

Insgesamt lieferte MaK in den Jahren 1973 bis 1975 als Generalunternehmer 105 Brückenleger an die Panzerpionierkompanien der Bundeswehr.

Der Brückenleger mit seiner Panzerschnellbrücke Biber wird eingesetzt, um je nach Geländebeschaffenheit, Geländeeinschnitte wie Gewässer und Schluchten im Gefecht bis 20 m zu überwinden. Die Panzerschnellbrücke ist 22 m lang, 4 m breit und kann innerhalb von 2 bis 8 Minuten unter Panzerschutz ausgelegt werden. Ihr Gewicht beträgt etwa 9,94 Tonnen. Die Auslegung ist für die Militärische Lastenklasse 60 beziehungsweise bis etwa 55 Tonnen zugelassen. Die Besatzung besteht aus zwei Soldaten, dem Fahrer und dem Kommandanten. Der Brückenleger ist unbewaffnet, verfügt aber über eine Nebelmittelwurfanlage.

Zum Eisenbahntransport muss die Brücke in zwei Längshälften getrennt werden. Die Panzerpionierkompanien der Bundeswehr verfügen darüber hinaus über einen 3-achsigen Flachbettanhänger 15 t der Firma Kögel (Typ 2300269) mit Spezialzwischenrahmen, auf dem sich die Panzerschnellbrücke zusammengesetzt wie auch zerlegt transportieren lässt.

Im Gegensatz zu anderen Brückenlegern, die ihre Brücke im Scherenverfahren verlegen, erfolgt der Verlegevorgang beim Biber horizontal im freien Vorbau. Der Vorteil dieser Verlegeart ist die deutliche niedrigere Silhouette.

In Transportstellung liegen die jeweils 11 m langen symmetrischen Brückenhälften horizontal übereinander auf dem Haupt- und Heckausleger des Fahrzeugs. Zum Verlegen werden die beiden Elemente angehoben und die untere Brückenhälfte nach vorne verschoben. Nach dem Verbinden wird die gesamte Festbrücke mittels Hauptauslegers über dem Hindernis abgelegt. Die Aufnahme der Brücke erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Während des Verlegevorgangs ruht die gesamte Last auf dem am Bug befindlichen Stützschild, das die Standfestigkeit erhöht.

Neben Deutschland nutzen Australien, Chile, Dänemark, Italien, Kanada, Niederlande und Polen den Brückenleger. Die Gesamtanzahl beläuft sich auf 145 Fahrzeuge.

Mit der Kampfwertsteigerung des Leopard 2 zum A5, A6 und die damit auf 70 gestiegene militärische Lastenklasse ist der Brückenleger ebenfalls an seine Grenzen gekommen. Die Bundeswehr ersetzt seine Brückenleger durch die neue Panzerschnellbrücke 2 auf dem Chassis des Leopard 2.

Technische Daten:

  • Besatzung: 2 (Kommandant, Fahrer)
  • Länge: 11,82 m (mit Brücke)
  • Breite: 4 m
  • Höhe: 3,55 m
  • Masse: 45,3 Tonnen
  • Panzerung: bis zu 70 mm (keine Bewaffnung)
  • Hauptbewaffnung: keine, da Brückenlegepanzer
  • Sekundärbewaffnung: Nebelmittelwurfanlage
  • Antrieb: MTU MB 838 CA-500, 10 Zylinder, Mehrstoffmotor-Dieselmotor
  • Leistung: 830 PS
  • Leistung/Gewicht: 18,35 PS/ t
  • Federung: Torsionsstab (Leopard 1 Chassis)
  • Höchstgeschwindigkeit: 62 km/h (Straße)