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Flugzeuge imImperial War MuseumDuxford

- Das größte Flugzeugmuseum in Europa -

Die ursprüngliche Trident, Modell HS-121, war ein für Kurz- und Mittelstrecken konzipiertes düsengetriebenes Passagierflugzeug. Ursprünglich wurde sie von der de Havilland Aircraft Company in den 1950er-Jahren unter der Modellbezeichnung DH 121 entwickelt. Hawker Siddeley Aviation wurde1959 als Zusammenschluss mehrerer britischer Flugzeughersteller gegründet. Nachdem de Havilland 1959 in der Hawker Siddeley-Gruppe aufging, wurde die DH 121 als HS-121 weiterentwickelt und schließlich gebaut.

Die Trident ging auf eine Ausschreibung der British European Airways (BEA) zurück, womit sie für andere Fluggesellschaften nur mäßig attraktiv war. Innerhalb Europas spielte sie jedoch eine wichtige Rolle, auch wenn sie durch ihre hohen Betriebskosten schließlich nur relativ kurz im Einsatz war. British European Airways (BEA) ging 1972 gemeinsam mit der BOAC in der heutigen British Airways auf, welche ihre Tridents in den 1980er-Jahren durch Boeing 737 und Boeing 757 ersetzte.

Die DH 121 war der erste "Tri-Jet", d.h. der erste Entwurf überhaupt mit drei Triebwerken. Die Entwickler wählten diese Konfiguration, da sie ihrer Meinung nach den besten Kompromiss zwischen wirtschaftlichem Reiseflug und sicherem Start im Fall eines Triebwerksausfalls darstellte. Die Triebwerke befanden sich am Heck unterhalb des T-Leitwerks , so dass die Flügel keine Triebwerke tragen mussten und ganz auf hohe Geschwindigkeit hin ausgelegt werden konnten.

Im Lauf der Entwicklung wurden viele Änderungen erforderlich, so dass sich Hawker Siddeley entschloss, schließlich die Trident 2E zu bauen, wobei E für "Extended Range" (erhöhte Reichweite) stand. Die 2E wurde mit Spey 512-Triebwerken mit einem Schub von jeweils 53,1 kN ausgestattet und hatte ein Fluggewicht von 65.000 kg und eine durchschnittliche Reichweite von 3.200 km. Außerdem wurden die Flügelvorderkanten mit Vorflügeln ausgestattet und die Spannweite vergrößert.

Das Bugfahrwerk der Trident befindet sich außergewöhnlich weit hinten. Der Grund hierfür ist, dass Platz für die Computer des automatischen Blindlandesystems benötigt wurde. Eine Trident war 1966 das 1. Flugzeug, das eine automatische Landung im Blindflug durchführte, womit es erstmals möglich wurde, im Nebel zu landen, was die Pünktlichkeitsrate der Trident verbesserte. Nebel war zuvor ein großes Problem in Heathrow und führte zu vielen Flugstreichungen und -verspätungen.

Die Trident erreichte regelmäßig Reisegeschwindigkeiten von über 965 km/h und gehört damit nach wie vor zu den schnellsten Unterschall-Linienflugzeugen aller Zeiten. Ferner war die Trident ab 1964 das 1. Linienflugzeug, das serienmäßig mit Flugschreibern ausgerüstet war.

Der Erstflug der hier abgebildeten Trident 2E fand am 27. Juli 1967 statt. BEA kaufte 15 Exemplare, Cyprus Airways 2 und die chinesische Nationalfluggesellschaft CAAC 33. BEA nahm den Liniendienst mit diesem Muster im April 1968 auf. Insgesamt wurden nur 117 Tridents gebaut.

Technische Daten:

. Trident 1C Trident 1E Trident 2E Trident 3B
Anzahl gebaut 24 15 50 28
Spannweite 27,38 m 28,96 m 29,87 m
Länge 34,98 m 39,98 m
Höhe 8,23 m 8,80 m
Flügelfläche 126,20m² 134,30m² 135,82m² 138,70m²
Flügelpfeilung 35,0°
Flügelstreckung 5,94 6,24 6,57 6,43
Leergewicht 30.595 kg 33.203 kg
max. Startgewicht 52.160 kg 58.000 kg 63.500 kg 68.039 kg
max. Passagiere 103 128 180
Cockpit-Besatzung 3
Reisegeschwindigkeit 959 km/h 926 km/h 959 km/h 935 km/h
max. Reichweite 4.602 km 3.611 km 4.148 km 2.750 km
Dienstgipfelhöhe 8.992 m
Triebwerke 3x Rolls Royce Spey 505-5à 43,8 kN 3x Rolls Royce Spey 511-5à 50,7 kN 3x Rolls Royce Spey 512-5Wà 53,1 kN 3x Rolls Royce Spey 512-5Wà 53,1 kN +1x Rolls Royce RB.162-8623,4 kN

Technische Kurzbeschreibung:

  • Rumpf: Ganzmetall-Halbschalenbauweise mit kreisförmigem Querschnitt
  • Tragfläche: freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise; integrale Tragflügeltanks; Doppelspalt-Auftriebsklappen; Spoiler auf jedem Flügel, die zugleich als Luftbremse wirken; thermische Enteisung
  • Leitwerk: T-Leitwerk in Ganzmetallbauweise, freitragend; thermische Enteisung
  • Fahrwerk: hydraulisch einziehbares Bugfahrwerk; ölpneumatische Dämpfung; Bugstrebe mit Zwillingsrädern; Hauptstreben mit je vier Rädern; Scheibenbremsen

Die Modelle und Varianten im Einzelnen:

Im Juli 1956 erbat BEA Angebote für ein neues Mittelstreckenflugzeug, um ihre Vickers Viscounts auf längeren innereuropäischen Strecken durch düsengetriebene Flugzeuge ersetzen zu können. Es wurden verschiedene Entwürfe für den Mittelstreckentyp eingereicht, wobei 1958 die “de Havilland DH 121” zum Gewinner der BEA-Ausschreibung bestimmt wurde.

Die DH 121 sollte in Zweiklassenkonfiguration 111 Passagieren Platz bieten, eine durchschnittliche Reichweite von 3.330 km und ein Fluggewicht von 63.000 kg haben und von drei Rolls Royce Medway-Triebwerken mit jeweils 61,34 kN Schub angetrieben werden.

Der Trident-Entwurf wurde jedoch wegen neuer Forderungen der BEA verkleinert, was unter anderem dazu führte, dass nur noch wesentlich kleinere Rolls Royce Spey 505-Triebwerke mit je 43,8 kN Schub vorgesehen waren, bei einem Fluggewicht von 48.000 kg, einer durchschnittlichen Reichweite von 1.500 km und Platz für 97 Passagiere. Dieser Entwurf verfügte als erster über das T-Leitwerk, das von da an auch alle weiteren Versionen besitzen sollten. Außerdem wurde der Bug neu entworfen. Das Flugzeug wurde Trident 1 genannt. BEA bestellte zunächst 24 Exemplare.

1960 begann man mit der Entwicklung einer neuen Trident 1A, die ein höheres Fluggewicht von 54.000 kg sowie eine erhöhte durchschnittliche Reichweite von 2.900 km bot und von stärkeren Spey 510-Triebwerken mit 47,6 kN Schub angetrieben werden sollte. Der avisierte Großkunde American Airlines entschied sich aber gegen die Trident 1A.

Weitere Änderungen führten zum Modell Trident 1C. Diese absolvierte ihren Jungfernflug am 9. Januar 1962 und wurde am 1. April 1964 von BEA in Dienst gestellt. Der Hauptunterschied war ein größerer Treibstofftank im Mittelstück des Flügels, womit das Fluggewicht 52.000 kg betrug und die durchschnittliche Reichweite auf 2.250 km anstieg.

Eine verbesserte Trident 1C unter der Bezeichnung Trident 1E sollte ein Fluggewicht von 58.000 kg, Spey 511-Triebwerke mit 50,7 kN Schub und eine größere Flügelstreckung besitzen. Der Rumpf blieb unverändert, bot jedoch – bei sechs Sitzen pro Reihe – 140 Passagieren Platz. Der auf hohe Geschwindigkeiten ausgelegte Flügel erzeugte bei niedrigeren Geschwindigkeiten allerdings weniger Auftrieb, was zusammen mit dem schwachen Schub dazu führte, dass die Trident 1E sehr lang brauchte um abzuheben. Die neue Version verkaufte sich nur schwer

Hawker Siddeley entwarf als weitere Weiterentwicklung die Trident 1F, .da die Maschinen nicht mehr ausreichend Reichweite für das ständig expandierende Streckennetz bot. Sie bekam die Spey 511-Triebwerke der 1E und einen um 2,8 m gestreckten Rumpf. Ihr Fluggewicht betrug 60.000 kg und in der ursprünglichen Sitzkonfiguration mit fünf Sitzen pro Reihe bot sie 128 Passagieren Platz.

Im Lauf der Entwicklung der 1F zeigte sich, dass so viele Änderungen vorgenommen wurden, dass sich Hawker Siddeley entschloss, sie schließlich als Trident 2E zu bezeichnen, wobei E für "Extended Range" (erhöhte Reichweite) stand. Die 2E wurde schließlich mit Spey 512-Triebwerken mit einem Schub von jeweils 53,1 kN ausgestattet und hatte ein Fluggewicht von 65.000 kg und eine durchschnittliche Reichweite von 3.200 km. Außerdem wurden die Flügelvorderkanten mit Vorflügeln ausgestattet und die Spannweite vergrößert. Der Erstflug fand am 27. Juli 1967 statt und BEA nahm den Liniendienst mit diesem Muster im April 1968 auf. BEA kaufte 15 Exemplare, Cyprus Airways 2 und die chinesische Nationalfluggesellschaft CAAC 33.

BEA wendete sich auf Druck der britischen Regierung (der BEA gehörte) wieder an Hawker Siddeley und entschied sich für eine gestreckte Trident-Version, die Trident 3. Die Trident 3 hatte einen um 5 m gestreckten Rumpf mit Platz für bis zu 180 Passagiere, ein erhöhtes Fluggewicht von 65.000 kg und einen modifizierten Flügel zur Vergrößerung der Flügelstreckung. Die Triebwerke sollten jedoch unverändert bleiben.

BEA lehnte das Muster ab, da man auf Grund der Start- und Steigprobleme der Trident 2E befürchtete, dass die Trident 3 in heißer und hoch gelegener Umgebung nicht mehr in der Lage gewesen wäre, überhaupt abzuheben. Statt einen stärkeren Triebwerkstyp einzubauen entschloss sich Hawker Siddeley, ein viertes Triebwerk im Heck einzubauen. Es handelte sich um das winzige Rolls Royce RB 162-86 Turbojet-Triebwerk. Das Triebwerk wurde nur wenn nötig genutzt und gab der Trident 15% mehr Schub für den Start, bei nur um 5% erhöhtem Gewicht.

BEA akzeptierte diese etwas merkwürdige Mischung unter der Bezeichnung Trident 3B und bestellte 26 Exemplare. Der Erstflug fand im Dezember 1969 statt, der erste Linienflug begann1971. Eine weiter erhöhte Treibstoffkapazität führte zur Super Trident 3B, von der aber nur zwei an verkauft wurden.