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Flugzeuge und Hubschrauber imLuftwaffenmuseum Gatow- Militärhistorisches Museum der Bundeswehr -

Das größte Flugzeugmuseum in Deutschland

Die Tschechoslowakei hat sich als Lieferant von düsengetriebenen Schulflugzeugen für die fliegerische Grundausbildung in den Ländern des Warschauer Pakts mit Ausnahme Polens etabliert. 1968 absolvierte die L-39 als Nachfolger der weitverbreiteten L-29 Delfin ihren Erstflug. Für die bis 1970 dauernden Tests in der CSSR und in der UdSSR dienten insgesamt 7 Prototypen. Die Serienproduktion begann 1972 und 1974 bildete man die ersten Piloten darauf aus.

Der L-39 ist ein Ganzmetall-Tiefdecker. Sein Rumpf besteht aus zwei Hauptteilen. Im vorderen Teil befinden sich drei Sektionen. Zur ersten Sektion gehört der Bug, in dem fast alle Geräte und Baugruppen der Funk- sowie Elektronikausrüstung untergebracht sind. Der Innenraum ist durch große, nach oben zu öffnende Klappen leicht zugänglich. Schürzen schützen den Raum vor Regenwasser. In dieser Sektion ist auch das nach vorne einziehbare Bugrad untergebracht. Die zweite Sektion besteht aus der Kabine mit zwei hintereinanderliegenden Sitzen. In der dritten Rumpfsektion sind 5 Gummi-Kraftstoffbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1.070 Liter untergebracht. Am Rumpfunterteil der dritten Sektion ist der durchgehende Tragflügel befestigt. Im Rumpfhinterteil ist das Triebwerk untergebracht. Dieser Rumpfteil bildet zusammen mit dem Höhen-und Seitenleitwerk eine Baugruppe und ist nach Lösen weniger Kabel- und Gestängeverbindungen leicht vom Vorderteil zu trennen. Das macht Triebwerkswechsel und Wartungsarbeiten am Flugzeug außerordentlich einfach.

Die Grundversion der L-39C hat 2 Außenlastträger unter den Flügeln; bei den Versionen L-39Z0 und L-39ZA sind es 4 unter dem Rumpf. Bei der L-39ZA ist eine GSh-23 Kanone als Kaliber 23 mm montiert.

Das Aero-Flugzeugwerk Vodochody in der CSSR hatte mit diesem Strahltrainer einen großen Wurf getan, der als Exportschlager zur Lieferung in viele Länder führte. Mit der L-39MS war eine letzte, weiter verbesserte Version auf dem Markt.

Bis zu ihrem Auslaufen im Jahr 1974 verließen etwa 3000 L-29 die Werkhallen von Aero Vodochody. Außer den sozialistischen Ländern (Hauptabnehmer UdSSR, in der NVA Strahltrainer) kauften auch zahlreiche Nationalstaaten, wie Ägypten, Indonesien, Irak, Nigeria, Syrien und Uganda die L-29. Die Maschine hat in mindestens 16 Ländern Abnehmer gefunden. Das “Breitling Jet Team” setzt die L-39 in blau-gelber Lackierung für ihre Kunstflugvorführungen ein.

Die Albatros in der ehem. DDR:

Anfang 1978 trat an der 0ffiziershochschule der ehemaligen NVA-ISK/IV für Militärflieger der Strahltrainer L-39Z0 Albatros an die Stelle des bewährten Typs L-29 Delfin. Die Basis für die Konstruktion des L-39 waren die guten Erfahrungen, die mit der L-29 gesammelt worden waren.

Die von den Luftstreitkräften der NVA benutzte Version zum Fortgeschrittenentraining von Flugschülern für Strahlflugzeuge war also die L-39Z0. Hierauf wurden die Flugzeugführer für Jagd- und Jagdbombermaschinen vorbereitet und geschult.

Die andere in Gatow ausgestellte Maschine (weiß/gelb) ist eine Aero L-39 V mit Doppelsteuerung und Druckkabine. Diese L-39 V (28+48) kam ab Juni 1978 in Peenemünde zum Einsatz. Dieses Flugzeug wurde von den LSK/LV der NVA 1990 übernommen und mit der BW-Kennung 28+48 in der E-Stelle Manching nachgeflogen.

Eine weitere Version des “Albatros” L-39 V flog in der Zieldarstellungskette 33. In der hinteren Kabine der L-39 V (sonst Platz für den Fluglehrer) befand sich eine Schlepptrommel, die das 1.700 m lange und 5 mm starke Stahlseil aufnahm, an dem der Luftsack hing. Die Schleppmaschinen waren unbewaffnet.

Technische Kurzbeschreibung:

Rumpf:

Ganzmetall-Halbschalenbauweise - Druckkabine mit Doppelsteuerung - 2 Schleudersitze in Tandemanordnung - zwei einzelne, nach rechts klappbare Verglasungen - halbkreisförmige Lufteinläufe auf beiden Seiten - GummiKraftstofftanks hinter der Kabine -

Tragwerk:

freitragender, nicht gepfeilter Tiefdecker in Ganzmetallbauweise - unter der Vorderkante zwei schwenkbare Luftbremsen - Doppelspalt-Landeklappen - feste 150-L-Kraftstoffbehälter in den Flügelenden - 4 Unterflügelaufhängungen -

Leitwerk:

freitragende Normalbauweise in Ganzmetall - Seitenleitwerk stark - Höhenleitwerk nicht gepfeilt -

Fahrwerk:

einziehbares Bugradfahrwerk mit Niederdruckreifen; alle Fahrwerkbeine sind Schwinggabeln.

Technische Daten:Erstflug: 04.11.1968

Hersteller Aero Vodochody (CSSR)
Besatzung 2
Triebwerk 1 x AI-25 TL
Art Strahltriebwerk
Leistung 1.720 Kg Schub
Geschwindigkeit max. 780 km/h
in Meereshöhe 700 km/h
Dienstgipfelhöhe 11.500 m
Reichweite 850 km
mit 2 Abwurftanks 1.600 km
Aktionsradius 300 km
Spannweite 9,46 m
Länge 12,32 m
Höhe 4,75 m
Tragflügel 18,80 m²
Leergewicht 3.330 kg
Abfluggewicht 5.270 kg
g-Belastung +8 / -4
Bewaffnung optional bis zu 500 kg Bomben
. 23 mm Kanone außen