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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Beschreibung:

(Quelle: veterano.ch)

Bei der Ercoupe handelt es sich um eine Metallkonstruktion deren Flügel und Ruderflächen ursprünglich stoffbespannt waren. Der Flügelmittelteil wurde aus Holz aufgebaut. Die gutmütigen Flugeigenschaften resultieren von der leichten V-Form des Tragflügels und vom Doppel-Seitenleitwerk, das ausserhalb des Propellerstrahls liegt. Auch das Bugfahrwerk trägt zur einfacheren Handhabung bei Start, Landung und dem Rollen bei.

Die Eigenart liegt jedoch in der Steuerung der Ercoupe. In der damaligen Zeit war das ”Steuerrad”, im Gegensatz zum üblichen Steuerknüppel, eine noch ungewöhnliche technische Lösung. Ferner sind die Quer- und Seitenruder miteinander gekoppelt, Seitensteuerpedale fehlen demzufolge. Das Seitenruder läuft quasi mit den Querrudern mit.

Auch die Lenkung des Bugrads ist mit den Querrudern gekoppelt. Am Boden des Cockpits befindet sich lediglich ein Bremspedal. Die Anlenkung der Querruder ist ausserdem stark differenziert. Das nach oben ausschlagende Querruder bewegt sich (z.B.) um max. 40.5 Grad, während der Ausschlag auf der anderen Seite nur 9.5 Grad beträgt. Die Maschine dreht sich dadurch um den mehr eingestellten Flügel.

Technische Daten: Erstflug: 1946 (Prototyp: 1939)

Hersteller: ERCO
Baumuster: Ercoupe 415-D
Baujahr: 1947
Bauart: Tiefdecker in Metallbauweise
Sitze 2, parallel
Leistung: .
Triebwerk 1 x Continental C 90 F -
Leistung 90 Ps
Art 4 Zylinder Boxermotor
Höchstgeschwindigkeit 195 Km/h
Reisefluggeschwindigkeit 165 Km/h
Dienstgipfelhöhe ca. 4.200 m
Flugdauer 4,5 Std. max.
Startstrecke >15m 700 m
Landestrecke >15 m 500 m
Abmessungen: .
Spannweite 9,15 m
Flügelfläche 13,25 m²
Länge 6,34 m
Höhe 1,74 m
Gewichte: .
Leergewicht 340 kg
max. Abfluggewicht 630 kg
Zuladung 20 kg im Gepäckraum

Geschichte der Ercoupe:

Der Konstrukteur hieß Fred E. Weick, der an einer Ausschreibung der amerikanischen Regierung bezügl.eines militärischen Schulflugzeuges teilnahm. Sein Ziel war es, ein Flugzeug zu schaffen, dass einfach zu bedienen ist und nicht ins Trudeln geraten kann.

Sein erster Prototyp flog 1934 in Virginia. Die daraus entwickelte Erco 310 flog 1939 zum ersten mal, die von einem 4-Zylinder Reihenmotor des Typs Wright-Morehouse mit 55 Ps angetrieben wurde. Ein Jahr später entschied man sich für den Serienbau “Erco 415-C”, der mit einem stärkeren Continental Motor mit 65 PS ausgerüstet wurde. Davon wurden bis 1941 etwa 112 Maschinen gebaut.

1946 wurde die Produktion dann wieder aufgenommen. 1947 wurde die Version 415-D in 446 Exemplaren gebaut, die sich durch den stärkeren 75-Ps Motor von der C-Version unterschied.

Die ab 1948 gebaute Version 415-E hatte einen 85-PS Motor, wobei 143 Maschinen bis 1950 hergestellt wurden. Hier wurden zusätzlich das Bugfahrwerk verlängert und die Höhenruder getrennt.

Bis Ende 1950 wurden noch 281 Ercoupe als E und G-Club-Air Version gebaut. Einen Teil davon bei Univair in Denver, wobei diese Versionen auf Kundenwunsch mit einer getrennten Seitensteuer-Anlenkung erhältlich waren. Auch Versionen mit Einziehfahrwerk (Super Coupe) und Schwimmern (Sea Coupe) wurden im selben Jahr gebaut, bleiben aber Einzelexemplare

Ab 1958 wurde die Ercoupe von der Forney Aircraft (Colorado) unter der Bezeichnung Fornair F-1 Aircoupe erneut gebaut, die die Baurechte von ERCO übernommen hatte. Die 115 bis 1959 abgelieferten Maschinen waren mit einem Continental Motor mit 90 Ps ausgerüstet.

1960 wechselten die Baurechte abermals und gingen an die Firma Air Products in Carlsbad über. Zwischen 1960 und 1964 wurden noch 27 Ercoupe mit der Bezeichnung F-1A Carlsbad Coupe gebaut. Dann wurde auch diese Firma liquidiert.

Danach gab es etliche Versuche der Wiederbelebung, die aber nach meiner Kenntnis sämtlichst scheiterten oder über das Anfangsstadium nicht hinaus kamen.

Zwischen 1939 und 1970 wurden ca. 5.685 Flugzeuge vom Type ERCOUPE von unterschiedlichen Herstellern gebaut. Diese abgebildete “D-EOPI” entstand 1946 als Serien-Nr. 541 und ist in Europa die älteste ERCOUPE. Die wunderschön restaurierte Maschine ist in Bremen stationiert und heute als Sportflugzeug zugelassen.