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Beschreibung:

1941 boten die Henschel Flugzeug-Werke dem Reichsluftfahrtministerium eine ferngelenkte Bombe zum Einsatz gegen Bomberformationen an. Der Entwurf wurde zunächst abgelehnt. Als Anfang 1943 die Überlegenheit der Alliierten im Luftkrieg immer offensichtlicher wurde, griff Konstrukteur Herbert Wagner das Konzept wieder auf. Nach Erteilung des offiziellen Auftrags durch das Reichsluftfahrtministerium entstand bei Henschel unter dem Decknamen "Schmetterling" eine leichte Boden-Luft-Rakete, die geringe Herstellungskosten und gute Transportierbarkeit versprach.

Der erste Probeflug fand im August 1944 in Peenemünde statt. Im Dezember wurde die Serienfertigung angeordnet. Ab März 1945 sollten pro Monat zunächst 150 gebaut werden. Bis November 1945 sollte die Produktion auf monatlich 3.000 Stück gesteigert werden - eine völlig utopische Vorgabe zu einer Zeit, in der die deutsche Industrie in den letzten Zügen lag.

Die Hs 117 hatte eine Länge von 4,29 m und eine Startmasse von 400-450 kg. Sie besaß kurze gepfeilte Tragflächen und ein kreuzförmiges Leitwerk, so dass sie aerodynamisch einem Flugzeug ähnelte. Der Rumpfbug war asymmetrisch und lief in zwei Spitzen aus. In der längeren war der 25 kg schwere Sprengkopf untergebracht, der kürzere trug an seiner Spitze eine Luftschraube, die als Turbine wirkte und einen kleinen Generator antrieb.

Angetrieben wurde der Flugkörper von einem Flüssigkeitsraketenmotor. Für die ersten vier Sekunden nach dem Start besaß er außerdem zwei Feststoffraketen, die als Starthilfsraketen oberhalb und unterhalb des Rumpfes angeordnet waren und später abgeworfen wurden.

Der Schmetterling wurde vom Bediener vom Boden aus beobachtet und über Funk ins Ziel gelenkt. Zu diesem Zweck befand sich am Heck eine Fackel, um die Erkennung des Flugkörpers vom Boden aus zu erleichtern. Der Einsatz von Radar zur Steuerung war in der Diskussion. Außerdem wurde unter der Bezeichnung Hs 117H eine Luft-Luft-Variante getestet.