Geschichte, Varianten und Nutzung:
Frühe an die RAF gelieferte Versionen waren nicht im Krieg einsatzfähig und übernahmen daher zunächst als LB-30A den Atlantiktransport. Der RAF Liberator I hatte bessere Abwehrwaffen und wurde von der Küstenverteidigung mit Radar und einer starr eingebauten Batterie von 20 mm-Kanonen eingesetzt. Der RAF Liberator II bekam angetriebene Kampfstände und diente als Bomber in Mittelost.
Erst die B-24 D wurde in Großserien mit Kompressormotoren in ovalen Abdeckungen, größeren Tanks, besserer Bewaffnung und vielen Detailänderungen gebaut. Die US Bomberverbände in Europa und im Pazifik erhielten ca. 2740 Maschinen. Die Küstenverteidigung der RAF schloß damit die Verteidigungslücke im Mittelatlantik, wo vorher die U-Boote außerhalb der Flugzeugreichweite lauerten.
Die größten Zahlen erreichten die B-24 G, B-24 H und B-24 J (Bezeichnungen: Navy PB4Y, RAF B VI und GR VI), von denen 10208 gebaut wurden. Diese hatten vier Kampfstände und wurden bei Convair, North American, Ford und Douglas produziert. Andere Versionen waren die B-24 L und B-24 M mit unterschiedlichen Heckständen. Die B-24 N war mit einem Seitenleitwerk ausgestattet. Die CB-24 war ein Befehlsflugzeuge, die TB-24 ein Schulflugzeuge, die F-7 ein Photoaufklärer, die C-109 ein Tanker und die OB-24 ein Zielflugzeuge. Es gab auch eine ganze Familie von Liberatorfrachtern, beim Heer unter der Bezeichnung C-87 Liberaler Express, bei der Marine RY-3 und bei der RAF unter C VII und C IX geführt.
Unter der Bezeichnung Consolidated C-87 wurde das Muster außerdem als Passagier- und Frachtflugzeug eingesetzt.
Eine verbesserte Variante der B-24 wurde für die US Navy als Consolidated PB4Y Privateer hergestellt. Sie war ein Langstreckenpatrouillenbomber, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Pazifik einsetzt wurde.
Die Konstruktion erfolgte unter Verwendung von Rumpf und Tragflügel der Consolidated B-24 Liberator. Von dieser unterschied sich die Privateer durch ein einfaches Seitenleitwerk, sowie eine geänderte Bewaffnung. Der kugelige Kampfstand an der Rumpfunterseite entfiel, dafür waren zwei Drehkuppeln auf der Rumpfoberseite vorhanden plus zwei Rumpfseitenstände. Daneben gab es je einen Drehturm im Bug und im Heck, so dass insgesamt zwölf 12,7-mm-MGs vorhanden waren. Im vorderen Rumpfsegment waren verschiedene Radarantennen zur Seeraumüberwachung eingebaut. Der Prototyp flog erstmals am 20. September 1943. Es wurden insgesamt 740 "Privateer" gebaut.
Bewaffnung: (Angaben für B-24 J Liberator B VI)
zehn 12,7 mm Brownings in vier elektrisch angetriebenen Ständen (Consolidated oder Emerson im Bug, Martin auf dem Rumpf, einziehbare Kuppel unter dem Rumpf von Briggs-Sperry, Consolidated oder Motor Products im Heck) mit je zwei MGs und je ein manuell zu bedienendes an jeder Seite. Zwei Bombenschächte mit Rolltüren und vertikalen Aufhängungen links und rechts des Laufstegs für bis zu ca. 3630 kg Bomben. Statt dessen können zwei 1815 kg-Bomben an den Stationen unter den inneren Flügeln getragen werden.
|